Es war einmal eine junge Frau aus Bulgarien, die mit einem Koffer und 40 € in der Tasche am Bahnhof in Passau ankam und große Träume hatte: In Deutschland studieren, erfolgreich werden und alles dafür tun, damit die Familie in Bulgarien stolz ist. Aus der Familie war noch nie jemand ausgewandert und bisher hatte auch noch niemand studiert. 2002 war Bulgarien noch nicht mal in der EU, was ziemliche Schwierigkeiten rund um das Visum bereitete. Nach Anfangsschwierigkeiten, einen Job und eine Bleibe zu finden, damit das Studium finanziert werden kann, hat sie es mit viel Mut, Durchhaltevermögen und ein bisschen Glück geschafft. Sie hat das Studium abgeschlossen und arbeitete dann 15 Jahre im Marketing zuletzt als Marketingleitung in einem großen Familienunternehmen.
Das ist die Kurzgeschichte vor meiner Selbstständigkeit. Was hier nicht steht ist, dass ich unglaublich viel Angst hatte, sowohl am Anfang als ich ausgewandert bin, als auch letztes Jahr, als ich mich selbstständig gemacht habe. Angst zu scheitern, Angst vor Bewertung, Angst nicht gut genug zu sein, Angst finanziell wieder auf dem Boden zu landen und und und.
Was ich gemacht habe, ist Angst zu haben und es trotzdem zu tun! Ich lasse es nicht zu, dass die Angst mein Leben bestimmt. Machen ist die Devise.
Warum habe ich mich selbstständig gemacht? Weil ich weiß, wie schlimm es ist, unglücklich, ausgebrannt und am Rande einer Depression zu sein. Es gibt immer einen Weg raus, wenn jemand an einen glaubt und ihn stärkt. Dieser Jemand will ich für meine Kunden sein. Ihnen klar machen, für was sie selbst verantwortlich sind, wie sie sich selbst besser steuern können und sich bewusst zu werden, wer sie eigentlich sind. Dieser Jemand war bei mir mein Mann, meiner Mutter, Freunde und auch mein Coach Christian. Sie haben mich unterstützt und glauben an mich. Sie haben mir zugehört und mich dazu ermutigt weiterzumachen. DANKE, dafür, dass ihr für mich da seid!
Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, bewusst, fokussiert und zielgerichtet den eigenen Weg zu gehen. Sich selbst zu motivieren und daran zu glauben, dass alles gut wird. Es ist noch lange nicht alles gut, aber für ein Jahr kann ich zufrieden und stolz sagen – 15 Firmenkunden zu haben, vor einem Jahr waren es zwei. Ich arbeite selbstbestimmt und unabhängig. Das ist für mich mehr wert als ein Firmenwagen, hohe Position und gutes Gehalt. Es hat den Preis eines unsicheren Einkommens, ja. Bis zu meiner Selbstständigkeit hatte ich den Komfort des scheinbar sicheren Arbeitsplatzes. Ich fühlte mich aber, als würden meine Flügel mehr und mehr gestutzt, bevormundet und fremdbestimmt. Ein kluger Mann hat mir mal gesagt, das Problem zu lösen, ist manchmal sich vom Problem zu lösen. Da ist was Wahres dran. Die Umgebung prägt uns sehr. Wir sollten sie bewusst wählen. Die Selbstachtung muss größer als die Fremdachtung sein.
In diesem ersten Jahr meiner Selbstständigkeit habe ich so viel Neues gelernt. Ich habe das ZRM-Kurs und Lehrgang Leadership bei percoms absolviert, das Führungsexcellence Programm und Train the Trainer bei der IHK begonnen, bin Linc Personality Profiler Coach geworden und habe einen Englisch Kurs begonnen. Ich bin sehr neugierig und wissbegierig, ich will mein Wissen und Bewusstsein erweitern und besser werden. Kompetente Ansprechpartnerin meiner Kunden sein und einen Mehrwert bieten. Einen Unterschied machen. Hier gilt ein besonderer Dank all meinen Kunden, für das Vertrauen und für die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Ich brauche euch nicht zu erklären, dass es nicht einfach ist, anfangs ohne Referenzen voranzukommen. Einen meiner ersten Kunden, die IHK- Akademie in Passau und damit vor allem Daniela und Michael möchte ich besonders erwähnen und ihnen danken. Danke! Danke! Danke!
Ich freue mich auf alles, was kommt.
Was willst du in deinem Leben verändern? Wovon hast du Angst?
P.S. Jetzt muss ich nur noch lernen, mir von mir selbst nichts gefallen zu lassen😊Aber das wird auch schon besser.