Das SORKC-Modell ist ein zentrales Werkzeug in der Verhaltenstherapie, das dazu dient, problematische Verhaltensweisen systematisch zu analysieren und zu verändern. Es wurde von Frederick Kanfer entwickelt und ermöglicht es, die Bedingungen und Konsequenzen von Verhalten zu verstehen und gezielt zu steuern. Das Modell ist besonders wertvoll für die Selbstreflexion, da es hilft, eigene Verhaltensmuster zu erkennen und bewusst zu hinterfragen.
Zuerst identifizierst du den Auslöser deiner Angst. Überlege dir, was genau in einem Meeting passiert, das deine Angst auslöst. Das kann eine konkrete Situation sein, wie zum Beispiel, wenn dich jemand direkt nach deiner Meinung fragt oder wenn es darum geht, vor einer Gruppe zu sprechen.
Beispiel: Du wirst plötzlich aufgefordert, deine Meinung zu einem Thema zu äußern.
Als nächstes schaust du dir deine inneren Reaktionen an. Welche Gedanken und Gefühle kommen in dir hoch, wenn der Stimulus auftritt? Wie reagiert dein Körper?
Beispiel: Du denkst sofort, dass deine Meinung nicht wichtig oder falsch ist und fühlst dich unsicher. Dein Herzschlag wird schneller und du spürst vielleicht Schweißausbrüche.
Nun beobachtest du, wie du auf diesen Stimulus reagierst. Was tust du in diesem Moment? Welche Verhaltensweisen zeigst du? Vermeidest du es, etwas zu sagen oder lenkst du das Gespräch auf andere Themen?
Beispiel: Du vermeidest es, etwas zu sagen, schaust auf den Boden oder gibst eine sehr kurze, unsichere Antwort.
Untersuche, wie regelmäßig und unter welchen Umständen diese Reaktion auftritt. Tritt diese Vermeidungsreaktion jedes Mal auf, wenn du in einer ähnlichen Situation bist? Notiere dir, wie oft du dich so verhältst.
Beispiel: Du merkst, dass du in fast jedem Meeting, in dem du sprechen sollst, nervös wirst und dich zurückziehst.
Schließlich reflektierst du die Konsequenzen deines Verhaltens. Was passiert danach? Kurzfristig mag es sich besser anfühlen, aber wie wirkt sich dieses Verhalten langfristig auf dich aus?
Beispiel: Kurzfristig vermeidest du die Angst und fühlst dich sicherer. Langfristig jedoch fühlst du dich frustriert und unsichtbar, weil deine Ideen nicht gehört werden.
Indem du das SORKC-Modell regelmäßig anwendest, wirst du Schritt für Schritt sicherer in Meetings und lernst, deine Angst zu überwinden.