Bist Du angekommen?
Fühlst Du Dich wohl und richtig, da wo Du bist?
Ich komme aus Bulgarien und habe bis vor ein paar Jahren immer wieder eine Zerrissenheit in mir verspürt, nirgends zuhause zu sein. Weder hier in Deutschland, noch in Bulgarien, da ich seit 20 Jahren nicht mehr dort wohne.
Meine Lehrerin im Fremdsprachengymnasium sagte damals: Ihr wandert aus und seid nirgends zu Hause! Das hat sich bei mir eingeprägt. Damals war ich 15 Jahre alt und dennoch denke ich immer wieder darüber nach. Weil es irgendwie stimmt.
Mir gehen mehrere Fragen durch den Kopf:
❓Was brauche ich, um irgendwo anzukommen?
❓Woran merke ich das?
❓Wie fühlt es sich an?
❓Wen braucht es? Ist das der Partner?
❓Ist es die richtige Umgebung? Die Wohnung? Kollegen? Sinnhaftigkeit in der Arbeit? Freunde?
❓Lohnt sich diese Zerrissenheit zwischen zwei Welten?
❓Macht es Sinn meine Oma und Opa sowie Familie nur zwei mal im Jahr zu sehen, obwohl ich sie gerne ständig sehen würde? Lohnt sich diese Aufopferung?
Und jetzt wird es spannend. Da ich mich lange als Opfer der Umstände gesehen habe, habe ich immer wieder gejammert und mich beklagt, wie schlimm das alles für mich ist. Ich dachte, ich muss ja nach Deutschland kommen, hier studieren und erfolgreich sein.
Ich muss gar nichts. Ich habe das Ganze SELBST GEWÄHLT UND SO GEWOLLT. Das Leben so wie es ist, habe ich so gewählt und kann es abwählen, falls es mir nicht passt.
Niemand ist schuld daran, dass ich mich weiterentwickeln wollte und mein Heimatland verlassen habe. Dafür zahle ich den Preis, weit weg von meiner Familie zu sein. Ob es sich lohnt, muss ich mit mir immer wieder ausmachen und abwägen.
An dieser Stelle ist mir wichtig, zu betonen, dass jeder von uns für sich selbstverantwortlich ist. Für das eigene Tun. Das zu erkennen gibt uns Kraft und wir kommen dadurch ins Handeln, wir sind keine Opfer mehr. Wir sind erwachsene Menschen, die täglich neu entscheiden können und die Konsequenzen tragen müssen. Nicht zu entscheiden, ist auch eine Entscheidung, dann aber bewusst und mit allen Konsequenzen.
All in!
Bist du ein Opfer?
Wann siehst du dich als Opfer?
Was willst du daran ändern?
Mach es einfach. Entschieden und mutig.
Ich begleite dich gerne dabei!
Herzlichst
Antoniya