Auch wenn Coaching und Psychotherapie ein methodisches Näheverhältnis aufweisen und beide sich Interventionen der humanistischen Psychologie bedienen, gibt es auch eine klare Abgrenzung. Als Kriterium zur Unterscheidung kann die Art und die Schwere der Betroffenheit des Coachees herangezogen werden. Im Coaching arbeite ich mit gesunden Menschen, die an einem gewissen Punkt nicht weiterkommen und sich eine echte Veränderung wünschen. Es geht um Problemstellungen mit geringer emotionaler Tiefe. Im Coaching ist das Vorgehen, also der Prozess klar strukturiert. Der Coach orientiert sich ausschließlich an dem vom Coachee genannten Ziel und hilft ihm dabei mit Fragestellungen und Methoden ans Ziel zu kommen – es wird ziel- und handlungsorientiert gearbeitet.

Im Coaching werden die Systeme, die einen umgeben und die daraus resultierenden, gegenseitigen Wechselwirkungen beleuchtet. Das Erleben der Coachees von innen und die Anforderungen von außen spielen eine große Rolle. 

In der heutigen Welt, in der persönliches Wachstum und Wohlbefinden zunehmend an Bedeutung gewinnen, stehen Menschen oft vor der Frage, ob sie einen Coach oder einen Psychotherapeuten aufsuchen sollten. Sowohl Coaching als auch Psychotherapie bieten wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung persönlicher Herausforderungen, aber es gibt wichtige Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen. In diesem Beitrag werden wir die Unterschiede und Zwecke von Coaching und Psychotherapie genauer betrachten, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, welcher Ansatz am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Definition und Ziele:

Coaching: Coaching ist ein prozessorientierter Ansatz, der darauf abzielt, Menschen bei der Erreichung ihrer persönlichen und beruflichen Ziele zu unterstützen. Ein Coach arbeitet mit dem Klienten zusammen, um seine Stärken zu identifizieren, Ziele zu setzen und Strategien zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen. Coaching konzentriert sich auf die Gegenwart und Zukunft und fördert die Selbstreflexion, die Entwicklung von Fähigkeiten und die Verbesserung der Leistung.

Psychotherapie: Psychotherapie hingegen ist ein therapeutischer Ansatz, der sich auf die Behandlung von psychischen Erkrankungen, emotionalen Problemen und psychosozialen Schwierigkeiten konzentriert. Ein Psychotherapeut arbeitet mit dem Klienten zusammen, um tieferliegende Ursachen für die Probleme zu identifizieren und zu behandeln. Psychotherapie zielt darauf ab, die psychische Gesundheit zu verbessern, das emotionale Wohlbefinden wiederherzustellen und die Lebensqualität insgesamt zu steigern.

Methoden und Techniken:

Coaching: Im Coaching werden verschiedene Methoden und Techniken eingesetzt, um den Klienten zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise die Klärung von Werten und Zielen, die Entwicklung von Handlungsplänen, das Aufzeigen von Ressourcen und die Anwendung von Feedback. Der Fokus liegt auf der Stärkung der Selbstwirksamkeit und der Ermutigung des Klienten, seine Ziele aktiv zu verfolgen.

Psychotherapie: In der Psychotherapie werden unterschiedliche therapeutische Ansätze und Techniken verwendet, je nachdem, welcher Ansatz am besten zu den Bedürfnissen des Klienten passt. Dazu gehören beispielsweise kognitive Verhaltenstherapie, psychoanalytische Ansätze, systemische Therapie und viele andere. Der Therapeut arbeitet mit dem Klienten zusammen, um tieferliegende Probleme zu verstehen, negative Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern sowie emotionale Heilung und Wachstum zu fördern.

Anwendungsgebiete:

Coaching: Coaching wird oft im beruflichen Kontext eingesetzt, um Führungskräfte, Unternehmer oder Einzelpersonen bei der Karriereentwicklung, dem Stressmanagement, der Verbesserung der Kommunikation und anderen berufsbezogenen Themen zu unterstützen. Es kann jedoch auch im persönlichen Bereich angewendet werden, um Ziele im Lebensstil, Beziehungen oder persönliches Wachstum anzugehen.

Psychotherapie: Psychotherapie wird bei einer breiten Palette von psychischen Störungen und emotionalen Problemen eingesetzt, wie z.B. Angststörungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Essstörungen, Suchterkrankungen und vielen anderen. Sie kann auch bei schwierigen Lebensereignissen oder Beziehungskonflikten helfen, die das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen.

Coaching und Psychotherapie sind unterschiedliche Ansätze, die jeweils ihre eigenen Ziele, Methoden und Anwendungsbereiche haben. Die Wahl zwischen Coaching und Psychotherapie hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und Herausforderungen ab. Wenn Sie spezifische psychische Probleme oder emotionale Belastungen haben, ist es ratsam, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Wenn Sie hingegen nach Unterstützung bei der Erreichung bestimmter Ziele suchen oder Ihre Leistung verbessern möchten, kann ein Coach Ihnen helfen. Es ist auch möglich, dass Coaching und Psychotherapie in bestimmten Situationen kombiniert werden, um einen umfassenderen Ansatz zur persönlichen Entwicklung und Wohlbefinden zu gewährleisten.

Coaching ist ein Prozess, bei dem ein Coach eine Einzelperson oder eine Gruppe dabei unterstützt, ihre Ziele zu erreichen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und persönliches Wachstum zu fördern. Der Coach hilft dem Klienten dabei, seine eigenen Ressourcen zu erkennen und einzusetzen, um Veränderungen herbeizuführen und bestimmte Ergebnisse zu erzielen.

Der Begriff “Coaching” stammt ursprünglich aus dem Sportbereich, wo ein Trainer Athleten dabei unterstützt, ihre Leistung zu verbessern und ihre Ziele zu erreichen. Im Laufe der Zeit wurde das Konzept des Coachings jedoch auf andere Bereiche wie das Business, persönliche Entwicklung, Beziehungen und Lebensführung ausgeweitet.

Ein Coach ist in der Regel ein professioneller Experte auf einem bestimmten Gebiet, der über spezifische Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt. Der Coach arbeitet mit dem Klienten zusammen, um Ziele zu setzen, Strategien zu entwickeln, Hindernisse zu überwinden und Fortschritte zu messen. Dabei kann der Coach verschiedene Techniken und Methoden verwenden, um den Klienten bei der Problemlösung, Entscheidungsfindung und Veränderungsarbeit zu unterstützen.

Coaching ist ein interaktiver und partnerschaftlicher Prozess, bei dem der Klient aktiv an seiner eigenen Entwicklung arbeitet und der Coach als Unterstützer, Motivator und Sparringspartner agiert. Das Ziel des Coachings besteht darin, den Klienten dabei zu unterstützen, seine Stärken zu erkennen, seine Fähigkeiten zu verbessern, seine Ziele klar zu definieren und effektive Maßnahmen umzusetzen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Es ist wichtig anzumerken, dass Coaching sich von anderen helfenden Berufen wie Therapie oder Beratung unterscheidet. Während Therapie sich oft mit der Bearbeitung von emotionalen und psychologischen Problemen befasst und Beratung konkrete Ratschläge und Lösungen anbietet, konzentriert sich das Coaching hauptsächlich auf die Gegenwart und die Zukunft, auf die Erreichung von Zielen und die persönliche Entwicklung.

Hilfe zur Selbsthilfe!

Es gibt eine Vielzahl von Bereichen, in denen Coaching angewendet werden kann. Hier sind einige der häufigsten Bereiche des Coachings:

1. Business-Coaching: Business-Coaching konzentriert sich auf die berufliche Entwicklung von Einzelpersonen und Teams. Es kann Führungskräfte, Manager oder Unternehmer dabei unterstützen, ihre Führungsqualitäten zu verbessern, ihre Karriere voranzutreiben, effektive Geschäftsstrategien zu entwickeln oder Teamleistung zu optimieren.
2. Karriere-Coaching: Karriere-Coaching hilft Einzelpersonen dabei, ihre beruflichen Ziele zu definieren und Strategien zu entwickeln, um sie zu erreichen. Es kann Unterstützung bei der Karriereplanung, der beruflichen Neuorientierung, der Verbesserung von Fähigkeiten, der Jobsuche oder der Bewerbungsvorbereitung bieten.
3. Life-Coaching: Life-Coaching konzentriert sich auf die persönliche Entwicklung und Lebensführung. Es kann bei der Verbesserung der Work-Life-Balance, der Stärkung von Beziehungen, der Bewältigung von Veränderungen, der Steigerung des Selbstvertrauens oder der Entdeckung von Lebenszielen helfen.
4. Gesundheits- und Wellness-Coaching: Gesundheits- und Wellness-Coaching unterstützt Menschen dabei, ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Es kann bei der Entwicklung von gesunden Gewohnheiten, dem Erreichen von Fitnesszielen, dem Stressmanagement oder der Bewältigung von gesundheitlichen Herausforderungen helfen.
5. Beziehungs-Coaching: Beziehungs-Coaching fokussiert sich auf zwischenmenschliche Beziehungen, sei es romantische Partnerschaften, Familienbeziehungen oder berufliche Beziehungen. Es kann helfen, Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, Konflikte zu lösen, Beziehungen zu stärken oder bei Trennung und Scheidung unterstützen.
6. Performance-Coaching: Performance-Coaching zielt darauf ab, die Leistung von Einzelpersonen oder Teams zu verbessern. Es kann Athleten, Künstler, Schauspieler oder andere Fachkräfte dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten zu optimieren, Hindernisse zu überwinden und ihre Bestleistung zu erreichen.

Coaching macht dann Sinn, wenn man an einem Punkt angelangt ist, an dem man nicht mehr weiß, was man machen soll. Es gibt viele Situationen, die einem Menschen Angst machen und ihn überfordern. In solchen Fällen kann ein Coach Impulse geben und dabei behilflich sein, die eigenen Ressourcen wieder zu entdecken. Auch wenn es sich trivial anhört, erfüllt jeder in sich die Voraussetzungen, um seine Probleme eigenständig zu lösen. Manchmal hat man aber Blockaden und weißt nicht mehr weiter. In diesem Fall kann durch Coaching Abhilfe geschaffen werden.

Ich verstehe meine Aufgaben als Coach darin, dass ich die nötigen Impulse gebe und die Erkundung der inneren Landschaft bei meinen Coachees durch systemische Fragen und Methoden unterstütze. Letztendlich geht es darum, dass der Coachee oder der Klient nach dem Coaching selbstständig und eigenständig seine Probleme lösen kann und zukünftig bewusster damit umgeht. Ich möchte, dass sich meine Coachees befreien und sich selbst helfen können. Auch ich brauche immer wieder einen Spiegel zur Selbstreflexion und besuche deshalb selbst Coachings, damit ich für meine Klienten professionelle Unterstützung anbieten kann.

Coaching kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein. Hier sind einige Beispiele, wann Coaching besonders hilfreich sein kann:

1. Bei der Zielfestlegung: Wenn du dir nicht sicher bist, welche Ziele du erreichen möchtest oder wie du sie definieren sollst, kann Coaching dir helfen, Klarheit zu gewinnen und realistische und motivierende Ziele zu setzen.
2. Bei der persönlichen Weiterentwicklung: Wenn du das Gefühl hast, in deinem persönlichen Wachstum oder deiner beruflichen Entwicklung festgefahren zu sein, kann Coaching dir helfen, neue Perspektiven zu gewinnen, Hindernisse zu überwinden und effektive Strategien zu entwickeln, um voranzukommen.
3. Bei der Überwindung von Hindernissen: Wenn du mit Herausforderungen, Ängsten oder Selbstzweifeln konfrontiert bist, kann Coaching dir dabei helfen, diese Hindernisse zu identifizieren, zu verstehen und Wege zu finden, sie zu überwinden.
4. Bei der Verbesserung von Fähigkeiten: Wenn du bestimmte Fähigkeiten oder Kompetenzen verbessern möchtest, kann Coaching dir helfen, einen individuellen Entwicklungsplan zu erstellen und gezielte Maßnahmen umzusetzen, um deine Fähigkeiten zu stärken.
5. Bei der Entscheidungsfindung: Wenn du vor wichtigen Entscheidungen stehst und unsicher bist, welchen Weg du einschlagen sollst, kann Coaching dir helfen, verschiedene Optionen zu analysieren, die Vor- und Nachteile abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
6. Bei der Verbesserung der Leistung: Wenn du deine Leistung steigern möchtest, sei es im beruflichen Umfeld, im Sport oder in anderen Bereichen, kann Coaching dir helfen, deine Stärken zu nutzen, Schwachstellen anzugehen und effektive Strategien zur Leistungssteigerung zu entwickeln.

Es ist wichtig zu beachten, dass Coaching nicht nur für Menschen gedacht ist, die Schwierigkeiten haben. Selbst wenn du bereits erfolgreich bist, kann Coaching dir helfen, dein volles Potenzial auszuschöpfen, deine Ziele zu erweitern und ein erfüllteres und zufriedeneres Leben zu führen. Coaching kann als unterstützender Prozess dienen, um dich bei deinem persönlichen Wachstum und deinen Zielen zu begleiten.

Typische Situationen beim Coaching habe ich im folgenden Artikel zusammengefasst:

Ich habe eine Liste mit möglichen Coachingthemen, die mir bis jetzt begegnet sind zusammengestellt.

Alles, was Dich aus Deinem Gleichgewicht bringt und Du dir eine echte Veränderung wünschst. Oft sind es auch wiederkehrende Situationen und Muster, die man so nicht mehr haben möchte oder herausfordernde Situationen.

• Selbstbewusstsein stärken
• Rollenfindung
• Berufliche Neuorientierung
• Kommunikation verändern
• Entscheidungsfindung
• Umgang mit Veränderungen
• In die Umsetzung kommen / Motivation stärken
• Die eigene Balance finden
• Konflikte im Team / mit Anderen
• In Konfliktsituationen souverän agieren
• Auf Augenhöhe kommunizieren
• Wieder in die eigene Kraft kommen
• Umgang mit Stress
• Resilienz
• Innere Stärke
• Unabhängigkeit von anderen Menschen
• Klarheit und Fokus finden
• Sich auf das Wesentliche konzentrieren
• Unsicheres Auftreten
• Karriereplanung
• Entwicklung des eigenen Führungsstils
• Work-Life-Balance
• Persönlichkeitsentwicklung
• Selbstmanagement und Arbeitsstiloptimierung
• Selbstreflexion
• Profilschärfung: Selbstbild, Werte, Sinn
• Vom Mitarbeiter zur Führungskraft
• Selbst-Führung
• Unzufriedenheit
• etc…

Und auch:

1. Karriereentwicklung: Coaching kann helfen, berufliche Ziele zu definieren, Karrierewege zu planen, berufliche Fähigkeiten zu verbessern, den nächsten Karriereschritt zu identifizieren oder bei der beruflichen Neuorientierung zu unterstützen.
2. Führungskompetenzen: Coaching kann Führungskräften dabei helfen, ihre Führungsqualitäten zu verbessern, effektive Kommunikation und Mitarbeiterführung zu entwickeln, Konflikte zu lösen, Entscheidungsfindung zu stärken und die Teamleistung zu optimieren.
3. Work-Life-Balance: Coaching kann dabei helfen, ein Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben zu finden, Stress zu bewältigen, Prioritäten zu setzen und gesunde Gewohnheiten zu entwickeln, um ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen.
4. Persönliche Entwicklung: Coaching kann Menschen dabei unterstützen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ihre persönlichen Werte und Ziele zu erkennen, ihre emotionale Intelligenz zu entwickeln, ihre Selbstreflexion zu fördern und ihre Selbstführungskompetenzen zu verbessern.
5. Kommunikation und Beziehungen: Coaching kann helfen, die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern, Konflikte zu lösen, Beziehungen zu stärken, empathisches Zuhören zu entwickeln und effektive zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen.
6. Zeitmanagement und Produktivität: Coaching kann helfen, effektive Zeitmanagement-Strategien zu entwickeln, Prioritäten zu setzen, Ziele zu erreichen, Prokrastination zu überwinden und die persönliche Produktivität zu steigern.
7. Stressbewältigung und Burnout-Prävention: Coaching kann Techniken und Strategien zur Stressbewältigung vermitteln, den Umgang mit Druck und Belastungen verbessern, die Work-Life-Balance fördern und dazu beitragen, Burnout vorzubeugen.
8. Entscheidungsfindung: Coaching kann bei der Entscheidungsfindung unterstützen, verschiedene Optionen zu analysieren, Vor- und Nachteile abzuwägen, innere Konflikte zu lösen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Dies sind nur einige Beispiele für Themen im Coaching. Die tatsächlichen Themen hängen von den individuellen Bedürfnissen, Zielen und Herausforderungen des Klienten ab. Das Coaching ist flexibel und kann an verschiedene Bereiche des Lebens angepasst werden, um den Klienten in ihrem spezifischen Entwicklungsprozess zu unterstützen.

Jedes Coaching läuft nach einem bestimmten Muster ab. Ich stelle Fragen und sorge dafür, dass Du den Rahmen bekommst, in dem es nur um Dich geht und nur Dein Thema behandelt wird. In der Sitzung wird das Anliegen präzisiert und behandelt. Es ist wichtig zu wissen, dass Du der Experte für Dich selbst bist und ich Dir keine Ratschläge gebe, sondern Dich zu Deiner Lösung hinführe und das nur wenn Du es zulässt.

Der Coaching-Prozess kann je nach individuellen Bedürfnissen und Präferenzen des Klienten sowie der Arbeitsweise des Coachs variieren. Im Allgemeinen umfasst der Coaching-Prozess jedoch häufig die folgenden Phasen:

1. Auftragsklärung: In dieser Phase wird der Rahmen des Coachings definiert. Der Coach und der Klient klären die Erwartungen, Ziele, Themen und den zeitlichen Rahmen des Coachings. Es wird auch besprochen, wie die Zusammenarbeit ablaufen wird und welche Vertraulichkeitsregeln gelten.
2. Diagnose und Selbstreflexion: In dieser Phase geht es darum, ein besseres Verständnis der aktuellen Situation des Klienten zu entwickeln und seine Bedürfnisse, Ziele, Ressourcen und Herausforderungen zu erkunden. Der Klient reflektiert über seine Werte, Motivationen und Überzeugungen, um ein klareres Bild von dem zu erhalten, was er erreichen möchte.
3. Zielsetzung: Basierend auf der Diagnosephase werden klare und messbare Ziele definiert. Diese Ziele dienen als Orientierungspunkt für den weiteren Coaching-Prozess. Sie sollten realistisch, herausfordernd und mit den Werten und Bedürfnissen des Klienten in Einklang stehen.
4. Entwicklung von Strategien und Maßnahmen: In dieser Phase werden gemeinsam mit dem Coach Strategien und Maßnahmen entwickelt, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Der Coach unterstützt den Klienten bei der Identifizierung von Handlungsschritten, der Überwindung von Hindernissen und der Entwicklung neuer Denk- und Verhaltensweisen.
5. Umsetzung und Fortschrittsbewertung: Der Klient setzt die vereinbarten Maßnahmen um und arbeitet aktiv an der Erreichung seiner Ziele. Während des Coaching-Prozesses werden regelmäßig Fortschrittsbewertungen durchgeführt, um den Erfolg und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
6. Abschluss und Evaluation: Am Ende des Coaching-Prozesses wird eine abschließende Bewertung vorgenommen. Der Klient reflektiert über den Fortschritt, die erreichten Ziele und die persönliche Entwicklung. Es werden Lehren aus dem Coaching gezogen und mögliche nächste Schritte oder langfristige Pläne besprochen.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Coaching-Prozess in der Regel eine partnerschaftliche und interaktive Zusammenarbeit zwischen dem Coach und dem Klienten ist. Der Coach stellt Fragen, hört aktiv zu, gibt Feedback und bietet Unterstützung, um den Klienten dabei zu unterstützen, seine eigenen Ressourcen und Lösungen zu entdecken und seine Ziele zu erreichen. Der Coaching-Prozess kann über einen definierten Zeitraum stattfinden, der je nach Bedarf des Klienten variieren kann, von wenigen Sitzungen bis hin zu mehreren Monaten oder länger.

Sind noch Fragen offen? Dann kontaktiere mich gerne. Ich freue mich auf Dich!

Hier findet ihr die dritte Basisvariable von Rogers – die Echtheit/Kongruenz vom Coach im Coachingsprozess. Ich bin davon überzeugt, dass es auf die innere Haltung im Gespräch ankommt und orientiere mich in der Praxis am personenzentrierten Ansatz von Rogers.

Kongruenz? Was soll das sein?

Rogers spricht von Kongruenz, wenn eine genaue Entsprechung von Erfahren und Bewusstsein gezeigt wird. Also eine Entsprechung von Erfahrung, Bewusstsein und Kommunikation. Eine 100-prozentige, sichere und akkurate Bewusstheit der Erfahrung zeigt sich in Form von Gefühlen und Wahrnehmungen, Bedeutungszusammenhängen, die nicht als DIE Wahrheit angesehen werden und keine Fakten darstellen. Ein Beispiel ist: “Ich nehme wahr, mein Gegenüber ist in diesem Moment überfordert.” anstelle: “Mein Gegenüber ist überfordert”.

Weder der Coach noch ein anderer Mensch besitzt den absoluten Zugang zur Wahrheit und kann daher nur seine eigene Wahrnehmung schildern. Wenn wiederum von Inkongruenz zwischen Erfahrung und Bewusstsein die Rede ist, spricht man in vielen Fällen von einer Abwehrhaltung oder einer Verdrängung aus dem Bewusstsein. Bestünde Inkongruenz zwischen dem Bewusstsein und der Kommunikation, wäre es Täuschung oder Falschheit. Je größer die Kongruenz von Erfahrung, Bewusstsein und Kommunikation beim Coach ist, desto größer ist die Wechselwirkung in der Beziehung, die zum gegenseitigen Verständnis des Mitgeteilten sowie wechselseitiger Zufriedenheit führt. „…es kommt entscheidend auf die Wahrnehmung des Empfängers in der Kommunikation an.“ (Rogers 1973, 335)

Die Basisvariablen nach Rogers: bedingungslose Wertschätzung, Empathie und Kongruenz

In der Beziehung zwischen Coach und Coachee ist die Basisvariable der Kongruenz essentiell, da sich der Coach auf einem schmalen Grat bewegt und abwägen muss, wie weit er gehen soll. „Kann ich es wagen, im vollen Maße kongruent mitzuteilen, was ich empfinde?“ (Rogers 1973, 336)

Die Echtheit/Ehrlichkeit in einer Coachingsitzung gilt es mit sehr viel Fingerspitzengefühl wohl zu dosieren und vorsichtig in Sprache zu bringen. Der Coach soll dem Coachee nichts vorenthalten, was er als sein Gegenüber mitbekommt, ihn aber auch nicht kränken oder bedrängen. Unter Echtheit ist ein echtes Interesse zu verstehen, das den Coachee wirklich bewegt. Mit allen Mitteln zeigt der Coach, wie er den Coachee erlebt. Der Coachee versteht sich selbst besser, wenn der Coach ihm gegenüber ehrlich ist. Die Art und Weise, wie der Coach seine Ehrlichkeit zeigt, ist entscheidend dafür, ob sich der Coachee beschämt fühlt oder sich selbst bewusster wird.

„Man sollte die Wahrheit dem Anderen wie einen Mantel hinhalten, dass er hinein-schlüpfen kann – nicht wie ein nasses Tuch um den Kopf schlagen.“

Max Frisch

Das äußere Verhalten muss der inneren Einstellung entsprechen. Die dritte Basisvariable, die Echtheit, ist der schärfste Part, das einschneidendste Instrument, das wir als Coach besitzen. Echtheit verhindert, dass aus dem Ge-sprächsverhalten des Coaches nur eine reine „Technik“ und „Rolle“ wird. Das Ansprechen des Erlebten erfordert allerdings Mut und Erfahrung über das „WIE“.

Das kongruente Verhalten des Coaches macht ihn einzigartig und stellt den Unterschied zu anderen Coaches heraus. Je nach Coachee sollte sich jeder Coach gut überlegen, wie weit er geht und was der Coachee braucht, um sein Verhalten und seine Gedanken zu verstehen, ohne sein Gesicht zu verlieren. Es geht darum, dass der Coachee lernt, sich im eigenen Tempo und in kleinen Schritten das eigene Verhalten bewusst zu machen und zu reflektieren.

Reflexionsübung: Kongruenz

Fragen zur Selbstreflexion:

• Authentizität und Transparenz, ich zeige meine wirklichen Gefühle – Wann bin ich kongruent? Wie fühlt sich das an?
• Welche Eigenschaften mag ich an mir selbst?
• Welche Eigenschaften mag ich an mir selbst nicht? Was ist das Gute an diesen „schlechten“ Eigenschaften? „Das Gute im Schlechten!“
• Was ist mir wirklich wichtig? Wie kommuniziere ich das?
• Was gibt mir Kraft? Was entzieht mir Kraft?
• Was schätzen andere an mir?

Blogbeiträge zu Rogers:

Die zweite Basisvariable von Rogers ist die Empathie vom Coach im Coachingsprozess. Ich bin davon überzeugt, dass es auf die innere Haltung im Gespräch ankommt und orientiere mich persönlich deswegen in der Praxis am personenzentrierten Ansatz von Rogers.

Die Welt mit den Augen des Coachees sehen. Die positive Wertschätzung und emotionale Wärme von Coach zu Coachee soll sich im Verhalten zeigen, durch echte Zuwendung und Verständnis für die Gefühle und Empfindungen des Coachees sowie für deren Bedeutung. Der Coach hat die Aufgabe, nicht nur das Gesagte zu wiederholen, sondern die Gefühlsaspekte in der Sprache des Coachees zu paraphrasieren und mit Mikrothesen zu untermauern, um auf seine Gefühlswelt einzugehen. Pacing hilft dem Coach, Kontakt zum Coachee aufzubauen, in dem er sich dem Coachee auf natürliche Weise nähert und angleicht. Die Haltung, Gestik und Mimik, das persönliche Tempo, die Bewegungsrhythmik und das Atemtempo des Coachees zu übernehmen, tragen wesentlich dazu bei. Er begibt sich in die Welt des Anderen und spürt selbst den Schmerz des Coachees. Voraussetzung für gutes Pacing sind eine präzise Wahrnehmung, Achtsamkeit und Flexibilität.

Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte

Das „Verbalisieren emotionaler Erlebnisinhalte“ gibt dem Coachee die Möglichkeit, seine Inhalte aus einer anderen Perspektive zu betrachten und sich mehr über sich selbst im Klaren zu werden. Die innere Haltung des Coaches hat eine Auswirkung auf den Coachee, wenn sie in Sprache gebracht werden kann: indem der Coach die Welt durch die Augen des anderen wahrnimmt und in diesem Moment Worte für den Coachee und seine Gefühlswelt findet, die ihn widerspiegeln. Dieses Vorgehen trägt dazu bei, dass sich der Coachee besser versteht.

Keine Ratschläge

Die subjektive Wahrnehmung und die Erlebniswelt des Coachees zu erforschen und sich vollkommen auf ihn einzulassen, verlangt dem Coach ein hohes Maß an Selbstreflexion ab. Gemeint ist hier ein einfühlendes Verstehen, das nicht bewertet, nicht direktiv auf den Coachee eingeht und keine Ratschläge gibt, sondern mit systemischen Fragen und Mikrothesen arbeitet und die Selbstexploration fördert. Die Gefahr, missverstanden zu werden, ist bei diesem Punkt sehr groß, daher man muss immer bereit sein, sich vom Gesprächspartner korrigieren zu lassen. Wenn sich der Coach mit seiner kompletten Menschlichkeit auf den Coachee einlässt, anstatt nur seine Toolkenntnisse als Instrument zu nutzen, kann er ihm helfen. Eine offene und echte zwischenmenschliche Beziehung unterstützt das Wohlbefinden des Coachees, wodurch er einen offenen Zugang zu seiner Gefühlsebene erlangt. Dazu gehören auch die Unvollkommenheit des Menschen und die Erfahrung, Fehler machen zu dürfen. Die Wirkung der Empathie wirkt durch mehr Akzeptanz und weniger Entfremdung. Eine Person, die sich gut verstanden fühlt, kann positiv konstruktive Haltungen sich selbst gegenüber entwickeln.

Non-verbale Kommunikation

Eine große Rolle spielen auch Mimik und Gestik, die der Coachee unbewusst ausdrückt. Die Stimme ändert sich je nach Gefühlslage, ebenso die Körperhaltung. Der Coach sollte sich nicht nur auf das Gesagte konzentrieren, sondern auch die non-verbale Kommunikation des Coachees beachten, um das Bewusstsein ihm gegenüber zu erhöhen.

Reflexionsübung: Empathie

Fragen zur Selbstreflexion:

• Was höre ich, was der andere nicht verbal ausdrückt? Woran erkenne ich das?
• Welche Bedeutung könnte, das was ich gehört habe, für den anderen haben?
• In welchen Situationen fällt mir das aktive Zuhören leichter und in welchen nicht?
• Ist es mir schon mal passiert, empathisch und mit vollkommener Hingabe jemandem zuzuhören, ohne vorher meine Antwort und Sichtweise auf das Ge-sagte gedanklich vorzubereiten? Wenn ja, wann? An was lag es?
• Habe ich es selbst schon mal erlebt, dass mir vollkommen zugehört und ich verstanden wurde? Woran habe ich das gemerkt? Wie habe ich mich danach gefühlt?
• Wie kann ich anderen aktiv zuhören?